Neue Mysterien

Mysteriengestaltungen der Gegenwart und Zukunft

Auferstehung der Weihnachtstagung“ durch konkrete Vertiefungen von Wahrnehmungs- und Sozialfähigkeiten

Angesichts der vielen Fazits von Betrachtungen zu „100 Jahre Weihnachtstagung“ und der Hoffnung auf ihre Auferstehung1, soll im Folgenden ein konkreter Ausblick auf Perspektiven zu der Verwirklichung der schon damals angestrebten „Neuen Mysterien“ genommen werden.

Es geht, was eigentlich die meisten Kommentatoren teilen, um die tätige Anbahnung der individuellen und gemeinschaftlichen tatsächlichen Verfeinerungen von Geistesforschungs- und Sozialqualitäten, um das von Rudolf Steiner geforderte „immer esoterischer“-Werden.2 Ob die Gediegenheit der sich entwickelnden „Esoteriker“, der üb- und forschungs-gemeinschaftlich und der sich mitentwickelnden sozialen Formate ausrei­chend sein wird, um berechtigt von „Mysterien“ zu sprechen, wird die Zukunft zeigen. Gegenwärtig geht es – diese Not ist deutlich – um die nächsten Üb- und Gemeinschaftsbildungs-Schritte. Die Vor­aussetzungen dafür sind heute wohl bessere als damals: Die Menschenkonstitution ist geöffneter für übersinnliche Wahrnehmungsmöglichkeiten, es gibt mehr Gewohnheiten lauschend-dialogischer Gesprächsarten und seit der Jahrtausendwende wächst eine wahrnehmungs- und sozialfähige Übgruppen-Bewegung, deren derzeitige 21-jährige „Ichreife“ ebenfalls Grund zur Hoffnung gibt.

Die Wegbahnung zu den neuen Mysterien im 21. Jahrhundert

Man kann, heute zurückschauend, geradezu einen dramatischen Märchen-Urbildweg zu den neuen Mysterien des 21. Jahrhunderts sehen. 21 Jahre hatte Rudolf Steiner „Schüler auf den Weg bringen“ wollen. Es gelang ihm kaum und die Anthroposophische Gesellschaft geriet dadurch in eine schwierige Lage3. Wie überzeitlich rettend konnte Rudolf Steiner mit der damals von Vielen als gewaltiges Geistgeschehen empfundenen „Weih­nachtstagung“ zwar Wichtigstes in viele Herzen einpflanzen und eine „Weltenzeitenwende“ hin zu neuen Mysterien einläuten, nach seinem Tod aber ging es in der anthroposophischen Gesellschaft sozial und esoterisch bergab (1936 Spaltung der Gesellschaft, Nachlass-Streit, Saalausbau, „Gelebte Weihnachtstagung“). Immerhin tauchte in der Jugend- und Alternativbewegung der 60iger und 70iger Jahre die Suche nach Geisterfahrungen wieder deutlicher auf. Aber erst in den 80iger und 90iger Jahren gab es Zeichen für ein neues Zugreifen auf Geistesschulung und Geistesforschung im anthroposophischen Strom, so durch

  • Bernhard Lievegoed (Aufruf zum Sprechen über geistige Erlebnisse),
  • Jörgen Smit (Schulungsweg-Thematisierungen in Tagungen),
  • Georg Kühlewind (Wahrnehmungsbü­cher),
  • Ilse Müller (Wahrnehmungsschulungen),
  • Marko Pocagnik (Übersinnliche Wahrnehmung in der Geomantie),
  • Coen van Houten (Karmaforschung).

Gleichzeitig gab es weltweit immerhin einen New Age-Esoterik-Boom, mit Wellness-Orientierung, esoterischen Buchläden und Esoterikmessen, der aber weitgehend auf einem niedrigen Niveau von Konsum und Offenbarungsglauben verblieb. Hier fehlt der geistesforscherische Ansatz.

Um die Jahrtausendwende dann begann – quasi im letzten Moment – eine wachsende Bewegung von Meditations- und Wahrnehmungsgruppen, die in Kolloquien geistige Forschung entwickelten4, all das oft in bis dahin ungewohnter offener Kollegialität und mit Gesprächsqualitäten eines „Umgekehrten Kultus“. Einen zu übersinnlichen Wahrnehmungsübungen ermutigenden Auftakt stellten 1998 drei ausführliche Artikel zu konkreten, imaginativen Wahrnehmungen von Dorian Schmidt da: „Beobachtungen im Bildekräftebereich der Natur“5.

Nun folgten viele Artikel, Interviews, Bücher, Seminare, Ausbildungen und Tagungen von hellsichtig Wahrnehmenden, Meditation Schulenden und geistig Forschenden6. Ab Mitte des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrhundert formten sich zunehmend kleinere und grössere Üb- und Forschungsgruppen und Gemeinschaften aus Teilen dieser Arbeit. Parallel, z. T. verbunden mit Vertretern dieser Gruppen, begannen zeitgleich frei gehaltene Klassenstunden – gegen die Tradition, aber entsprechend der eigentlichen Intention Rudolf Steiners. Im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts fand, zumindest in Deutschland, eine teilweise Integration der lange etwas argwöhnisch beäugten „Neuen Wahrnehmungsbewegung“ in die anthroposophische Gesellschaft statt7. 2017 wurde eine Leitbildarbeit für die Anthroposophische Gesellschaft Deutschlands (AGiD) durchgeführt, bei der ein Schwerpunkt war, „eine lernende Gesellschaft“ zu werden und Anregungen für eine Form der Anthroposophischen Gesellschaft als „Schulungsorganismus“ auftauchten8!

Pioniere der kollegialen „Wahrnehmungs- und Meditationsbewegung“ – von oben links:
Dorian Schmidt, Gunhild von Kries, Dirk Kruse, Anna-Katharina Dehmelt, Thomas Mayer,
Jasmin Mertens, Karsten Massai, Corinna Gleide, Christoph Hueck, Iris Paxino

Erste Früchte des Übens und Forschens sind auf folgenden Feldern sichtbar geworden:

  • Förderung meditativer Vertiefung (Th. Mayer, Chr. Hueck, C. Gleide u. a.),
  • Vertiefung von übersinnlicher Wahrnehmung (M. Buchmann, D. Kruse, D. Schmidt, M. Gabor, Th. Mayer u. a.),
  • Meditationsforschung (A.-K. Dehmelt, Chr. Hueck u. a.),
  • landwirtschaftliche Qualitätsbildungen (D. Schmidt u. a. von der Bildekräfteforschung),
  • medizinische Therapieverbesserungen (J. Martinez, A. Engelbrecht, J- H. Karow, u. a.),
  • spirituelle Organisationsentwicklung (D. Kruse),
  • spirituelle Psychotherapie (Kl. Herbig),
  • Eurythmie-Forschung (T. Baumgartner, U. Wendt, S. Karnieli u. a.),
  • Bienenforschung (K. Massai),
  • Elementarwesenkunde (V. Stael von Hollstein, Th. Mayer u. a.),
  • Engelkunde (I. Paxino, M. Jairi u. a.)
  • geistige Ortsheilungen (W. Schneider, Gr. Arzt u. a.),
  • Morgen- und Abendkräfte-Forschung (Ch. Sutter),
  • Äther-und Wasserforschung (M. Schleyer, D. Schmidt u. a.),
  • Umgang mit unerlösten Verstorbenen (Th. Mayer, Fr. Burdich u. a.),
  • Erfassen des Zeitwesen und der Jahreslaufgeistigkeit (G. von Kries, D. Kruse),
  • Akashaforschung (W. Walther),
  • Äthertechnik (W. Findeisen, J. G. Niedermann, A. Deimann u. a.) und kultisch-ri­tuelle Formen für Naturdurchgeistigung sowie Erkenntnisfindungen und Jahresfestgestaltungen („Kleine Schöpfung“, „Inspirationswanderungen“),
  • Neue Erkenntniskulte“ und „Stufengänge durch Jahresfestgestaltungen, (D. Schmidt, D. Kruse, Chr. Gerges, G. von Kries).

Im Überblicken der anthroposophischen Gesamtsituation bleibt wichtig zu betonen: Manchen Wahrnehmenden fehlt heute manchmal noch der differenzierend kategorisierende Fragefokus, der typisch für platonische Strömungen ist. Den eher aristotelischen Erkenntnistheoretikern fehlt dagegen häufig das Eingehen auf die Erfahrungen von Wahrnehmenden.

Aber heute nach 21 Jahren Wahrnehmungsbewegung kann man sagen: Ein deutlicher Anfang ist gemacht, die Bewegung ist stabil und – besonders in Seminarhäusern und oft, wenn auch am Rande des anthroposophischen Mainstreams, – etabliert. Viele intime Üb- und Forschungsgruppen, teils mit erstaunlicher Sozialqualität, sind entstanden9, Hier gediehen meditative, ja kultische Sozialformen. Mit dem Augenmerk auf das bewusste Wahrnehmen von Geistwesen-Anwesenheiten10 und dem mehr und mehr erlebten Wahrgenommen-Werden entstanden Hoffnungsperspektiven auf eine Anbahnung von „Mysterienqualitäten“ im anthroposophischen Strom.

Allerdings schlich sich, gerade auch durch die neue Sinnsuche durch die Beschränkungen während der Corona-Krise, auch eine weltweite Bewegung eines spirituellen Materialismus in einer Art „Coaching- und Selbstbefriedigungsspiritualität“11 ein. Ein Trend zu einer faszinierend-egozentrischen „Privathellsichtigkeit“ breitete sich aus, die an die von Rudolf Steiner angekündigte „ahrimanischen Hellsichtigkeitsschulung“ erinnert. Steiner beschrieb, wie Ahriman „durch Zau­berkünste“ Menschen zu Hellsehern machen möchte, und zwar so, dass er den einzelnen Menschen, „furchtbar hellsichtig“ machen würde. Aber: „Dasjenige, was der eine sehen würde, würde der andere nicht sehen, nicht ein dritter!“12 Jeder holt sich dann seine eigenen, bzw. Ahrimans Gaben, aus der geistigen Welt.

Gerade angesichts solcher Fehlentwicklungen wird auch die äußere Notwendigkeit gediegener und gemeinschaftlich-vernetzter „Schulungs- und Forschungs-Mysterien“ offensichtlich. Insbesondere braucht es hier eine klärende Unterscheidung von

  • Vorstellungen
  • Erfahrungen
  • Wesensbezügen
  • Interpretationen
  • moralischen Kontexten

Verschafft man sich einen Überblick über heute kursierende Literatur und Videos, so kann erstaunen, wie, trotz der Wiedergabe vieler wahrer spiritueller Phänomene, die Inhalte weit entfernt sind von einer heute zeitnotwendigen, geisteswissenschaftlichen Qualität, die die Wissenschaft wirklich erweitern könnte.

Die neuen Mysterien beginnen mit sukzessiven Entfaltungen
übersinnlicher Wahrnehmungen und sozialer Organbildungen

Einweihungs- und Mysterienwege sind abhängig von den konkreten Entwicklungszuständen der Menschen, der Gemeinschaften und der Kultur. Rudolf Steiner sah vor 1923 z. B. noch nicht die Bedingungen für eine Erneuerung der Mysterien gegeben13. Heute kann man überschauen, wie erst die Vertiefung der damaligen anthroposophischen Jugendbewegung14 und die esoterisch tiefen Anliegen insbesondere von Ita Wegman und Daniel Dunlop ihn ermutigten den esoterischen Erneuerungsversuch an der Weihnachtstagung zu wagen. Schon gleich nach der Weihnachtstagung musste er allerdings von dem verstorbenen Helmut von Moltke dessen Frau übermitteln:

„Ja, würde das erhört: «Übe Geist-Erinnern», «Übe Geist-Besinnen», «Übe Geist-Erschauen». Aber das wird von Menschen erst erhört werden, wenn es dem Michaelgeist gelingt, im Astrallichte die Spuren zu finden, die zu dem Geistaltar führen, auf dem die Astralflamme brennt, die Ahriman fürchtet.

Wohl wird es damit noch bis zum Ende des Jahrhunderts gehen. Denn noch sind die Augen nicht da, die den im Ätherlichte wandelnden Chri­stus schauen können. Augen, die von dem Trennenden in der Menschheit erfüllt sind, werden zu solchem Schauen nicht kommen können.“15

Helmuth von Moltke 1848–1916. Dokumente zu seinem Leben und Wirken, Bd. 2, S. 296, Perseus Verlag 1993.

Und so kam es: Mit dem Ende des 20. Jhd. begann eine Augen öffnende Bewegung, die dem 33 Jahres Rhythmus folgend, nach 3 x 33 Jahren, an Rudolf Steiners Schulungstätigkeit anschloss, die dieser im 1904 begann. Genau besehen, kann man den Eindruck haben, dass insbesondere diese Wahrnehmungsbewegung, innerhalb von 21 Jahren (2003 – 2024) den Beginn wirklicher neuer Mysterien mit dem Aufbau einer Geistesforschung und dafür relevanter Sozialorgane vollzogen hat. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Behauptung haltbar ist.

Das während der Weihnachttagung von Rudolf Steiner geforderte „immer esote­rischer und esoterischer sich gestalten16 darf als Tatschlüssel verstanden werden. Es geht um ein „gestaltendes Werden“ von Fähigkeiten und Organen im Einzelmenschen und in Gruppen. Dieses kann nur ein Prozess sein, der durch ein tätiges „Sehen“ – siehe Moltke – und ein tätiges „Hören“, von dem im Grundstein die Rede ist, diese Werdungen bildet. Am Schluß des Grundsteinspruches gibt es einen Ebenenwechsel17. Vorher spricht das Weltenwort die umfangreichsten Geistes- und Menschengeheimnisse aus, die, auch in Rhythmen meditiert, unerschöpfliche Meditationsperspektiven bieten. Dann – mit dem dreimal im gleichen Wortlaut wiederkehrenden „Das hören die Elementargeister in Osten – Westen – Norden – Süden – Menschen mögen es hören“ – wird plötzlich mit einer irdisch-elementarischen, physisch näheren Perspektive, wie mit einem Blick der „Natura-Persephonea“, gesprochen und das „Hören“ und damit das Hören-Üben und das Hören-Können – ein inspiratives Tiefenwahrnehmen durch den Naturumkreis hindurch – geradezu angemahnt!18 Die direkte und konkrete Erwartung der Elementargeister wird in ihrer Bedeutung erst richtig deutlich in einer markanten Äußerung Rudolf Steiners einige Zeit nach der Weihnachtstagung:

“Der Anruf der Elementargeister … haben nicht das erreicht, was sie hätten erreichen sollen, Menschen-Ohren blieben taub, und die Elementargei­ster erwarteten erwartungsvoll, was von Menschen kommen konnte und wurden unruhig, als nicht genügend Echo von Menschen ertönte, sagte mir Dr. Steiner!“ – so Ita Wegman19.

In: Peter Selg, Ich bleibe bei Ihnen, Stuttgart 2007, S. 72 f.

Die Notwendigkeit des Hören-Lernens20 in einer hergestellten „Stille unter Null21 beschreibt Rudolf Steiner für das Üben der Inspirationsfähigkeit. Eine ebenfalls von Steiner dargestellte Inspirationsstufe ist dann aber auch das „Beheimaten-Können“ innerhalb von geschauten oder erlauschten Inspirationserlebnissen selbst22. Dazu im Folgenden noch Ergänzendes.

Folgerichtig gestaltet Rudolf Steiner nach der Weihnachtstagung seine Vorträge, Kurse und die „Summer School“ in Torquay deutlich esoterisch konkreter, mit vielen praktischen Meditations- und Wahrnehmungsübungen, Karmaübungen, dem Mantrenweg der Klassenstunden zur „Ergreifung des wahren Ich unter den Engelhierarchien“. Hinzu kommen auch esoterisch geprägte, berufs­praktische Neuerungen, wie z. B. die Präparateherstellungen für landwirtschaftliche Betriebe. Geplant waren ab 1925, Einschränkungen der Vortragsreisen zugunsten 4 – 5 großer Tagungen in Dornach23. Man kann sich ausmalen welche Erweiterungen des „Esoterischer-Werdens“ damit hätten einher gehen können. Wahrnehmungsübungen, kultische Bezugsherstellungen zu Geistwesen, soziale Substanz- und Organbildungen? – Sicher mit der Wunsch-Tendenz: Jedes Jahr tiefer gehend! Konkretisieren wir nun noch einmal genauer und schauen – für die Wegstrecke der Mysteriengestaltung vor uns – auf das notwendige Üben und dessen Methodik.

Zeitgemäße Geistesforschungs-Methodik als Kernstück heutiger Mysterien

Schauen wir kritisch-konstruktiv auf die Tatsache, dass auch in der „Neuen anthroposophischen Wahrnehmungsbewegung“ noch ein erheblicher Bedarf an exakter Geistesforschungsqualität im imaginativen, inspirativen und intuitiven Bereich besteht, der über geomantische Traditionen hinausgeht. Mir scheint ein erläuternder Blick auf das Kernstück heutiger Mysterien, die zeitgemäße Geistesforschungsmethodik in sozialem Zusammenklang, angebracht. Im Mittelpunkt steht hier eine umfassende Verfeinerung, Weitung und Steigerung unser denkenden, fühlenden und wollenden Empathie-Sensorik, bis in die höchste und feinste Erkenntniskraft, die – an der Natur geschulte – Liebe24 hinein.

All das bedeutet auch ein „Mitempfangen des See­lischen in der Sinnesanschauung“, das nach Rudolf Steiner „das Christusverhältnis zur Natur“ bedeutet und die „“Michaels-Zeitgeistkultur“ ausmacht.25 Wir lernen also in den neuen Mysterien nichts weniger, als die Welt wie Christus anzuschauen und zu erfassen! Um Geistesforschungsqualitäten zu erreichen, reichen Mantram-Meditationen und „Nebenübungen“ allein nicht, es braucht vielmehr eine ausführliche Wahrnehmungs-Übungspraxis sowohl von einzelnen Individuen als auch gemeinsam in vertrau­ensvollen Gruppen!

Zielführende Wahrnehmungsübungen sind die völlig vernachlässigten Zentralübungen in „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ Allen voran die des „Spriessens und Welkens“, und die „Stein- Tier-Pflanze-Vergleichsübung“26. Ähnlich wirksam sind auch die „Himmelsblau-Schnee- und Pflanzengrün-Übung“27 , „Metall-Wahrnehmungsübungen“28 und die über Rudolf Steiners Vortragswerk verteilten häufigen „Kristall-, Silizium- und Granit-Wahrnehmungsübungen“29. Alle sind für unsere heutige Konstitution verhältnismäßig einfach. Sie gehören, ergänzt und erweitert um

  • Vokal-Wahrnehmungen
  • Konsonanten-Wahrnehmungen
  • Töne-Wahrnehmungen
  • Intervall-Wahrnehmungen
  • Pflanzen-Wahrnehmungen
  • Naturorts-Wahrnehmungen
  • Landschafts-Wahrnehmungen
  • Tages- und Jahreszeiten-Wahrnehmungen
  • Sozialsituationen-Wahrnehmungen
  • berufsspezifische Wahrnehmungsgebiete30

nicht nur zum Schulungsweg, sondern – als Schlüsselfähigkeits-Erwerb – auch in jedes anthroposophische Studienjahr und jede anthroposophi­sche Ausbildung. Bezüglich der „Michaelsschule“ ist dabei deutlich: Hochschulqualität entscheidet sich an meditativer Wahrnehmungs-und Erkenntnisqualität!

Ätherprozess-Gesten, Zeichnung aus der Bildekräfteforschung nach Dorian Schmidt

Astrale Kräfte- und Wesen in den Jahreszeiten: 2. Novemberwoche, Zeichnung: Dirk Kruse37

Ätherisches, seelisches und geistig-intentionales Wirken in einer meditativen Kristall-Wahrnehmung: Zeichnung nach Rudolf Steiner38

Was das methodisch genau heißt, sei noch einmal vor Augen geführt. Die Grundstufen des Erkenntnisweges führen klassisch 31– auch parallelgehend –

  • von 1. Studium der Geisteswissenschaft
  • zu 2. Imagination: Lebendiges bildhaftes Denken führt zu bildhaftem Wahrnehmen von fünf Ätherformen32, dann Ätherprozess-Gesten und komplexen Imaginationen, wie z. B. Jahreszeiten-Imaginationen.
  • Dann wird das seelisch übergängliche Gebiet der 3. Inspiration durchgegangen, mit Stufen des Bemerkens von Seelenpräsenz, aufschliessender „Stille unter Null“33, gesteigertem Hineinlauschen und -empfinden, Ineinander-Übergehen von Eigen- mit Fremdseelischem, „Beheima­ten“34 und „Wesensbefreunden“. Inspiration führt mit Haupteinsatz unseres unglaublich fein unterscheidungsfähigen Seelen- oder Astralleibes zu objektiven „Bedeutungen“.
  • Danach wird in das „Es-Sein“ der Intuition eingetreten. Verschmelzendes Eins­werden auf hochwach-klarer Ebene lässt rein geistige Ursprungswesen eines Erkenntnisobjektes – wie hoch in ihnen stehend – erleben35, bis in ihren göttlichen „Umraum“ hinein. Aus ihm schöpfen wir erkenntnismäßig erst das „Neue“36. Die Subjekt-Objektspaltung ist dabei völlig überwunden.

Diesen Wahrnehmungsstufen folgen drei Verbindungsstufen39, in welchen unser höchstes Beobachterselbst eine immerwährend erlebbare Verbundenheit mit der geistig-göttlichen Kräfte- und Wesenswelt erreicht – ohne dabei seine Autonomie zu verlieren! So kommt der Mensch, in gesteigerter Ich-Kraft, die allerdings wie ausgeflossen in den Umkreis agiert, zu einer Art Co-Kreation mit geistigen Wesen.

Auf diesem Weg wird der zunächst eher forschende, immer mehr auch ein künstlerischer Ansatz und mündet zuletzt in religiöses Erleben über Du-Beziehungen zu einem (intuitiven) Wir-Erleben. Künstlerisch wird es bereits bei Übersetzungen von Imaginationen und Inspirationen in zeich­nerische, poetische, gestisch-bewegte, eurythmische, schauspielerische oder sozialkünstlerische Ausdrucksformen. Letztere führen leicht weiter in „Methodenbildungen“ für die Lebens- und Arbeitsfelder.

Entscheidend für die Entfaltung der Mysterien ist immer der Grad des erkennenden, konkreten Verbindens mit der geistigen Wesenswelt – individuell oder auch miteinander im Sozialen! Ein „Klebenbleiben“ an eher philosophischen oder goetheanistischen Vorstufen40 des echten Geistwelterkennens genügt, gerade angesichts der Erkenntnisnöte der Gegenwart, nicht. Das erkennende Verbinden, intimisiert bis zu einer Beauftragung seitens der geistigen Wesen, ist eine notwendige Grundlage für neuen Mysterien:

„Das ist das Wesen aller Mysterienschulen gewesen, daß in ihnen die Menschen gesprochen haben, als Beauftragte der geistigen Gewalten der Welt. Das muß aber auch das Wesen der Mysterienschulen bleiben“41, so Rudolf Steiner dazu 1924.

Rudolf Steiner, Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft (GA 270a), Dornach 1992, Sechste Stunde, S. 124

Im Rahmen dieser Betrachtung muss dann natürlich realistisch gefragt werden: „Stehen heute solche Beauftragte überhaupt zur Verfügung?“ Mein persönlicher Eindruck dazu ist: Befähigte sind zu finden, aber nicht Ausgebildete. Wir sind in einer „Anfängerstufe“ des Geistesforschens. Vielleicht sind es zwölf Menschen in der anthroposophischen Bewegung, die eine profunde Differenzierung der Ätherischen-, Astralen und geistigen Welt zu vermitteln vermögen.

Höhere Grade der Forschungs-, Vermittlungs- und insbesondere Sozialfähigkeit erscheinen mir aber noch nötig. Dass zu solchen höheren Entwicklungsgraden Sensibilisierungen sozialer Fähigkeiten und Verhältnisse gehören, sollen die folgenden Beschreibungen aufzeigen.

Soziale Organbildungen für gesteigerte Geisterfahrungen

Das „Mitempfangen des Seelischen in der Sinnesanschauung“, der Schlüsselfähigkeit der neuen „Michaels-Mysterien“, beruht auf dem Zusammengehen der drei Schwerpunktqualitäten:

  • Wahrnehmung
  • Seelisches Mitempfangen
  • Soziales (beziehungsartiges) Mitempfangen

Erst ein vertieftes Harmonieren dieser drei Qualitäten schafft Mysterienqualität: durch Gruppenharmonien einzutauchen in tiefere Wahrnehmung und tieferes Verbinden mit Menschen und Wesen und, wie von Rudolf Steiner aufgezeigt, mit „Zusammenstrebekräften42 in höhere Geistesforschungsregionen zu gelangen. Schauen wir stufenweise in dieses soziale Mysterienfeld:

Äußerlich-praktisch spricht Rudolf Steiner die organische Hervorbringungsqualtät in sozialen Gestaltungsprozesse an – und zwar bezüglich der Verwirklichung der Sozialen Dreigliederung:

„ … die Dreigliederung des sozialen Organismus (ist) nichts … , was man machen kann … . Was ein Organismus ist, das organisiert man eben nicht; das wächst. Es ist ja gerade das Wesen des Organismus, … dass er sich selbst organisiert. Was man organisieren kann, ist kein Organismus.“43

Rudolf Steiner, Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst, GA 339, 3. Aufl. Dornach 1984, Vortrag vom 12. Oktober 1921

Er bezeichnete selbstorganisierende, ätherische Werdekräfte und Verhältnisse als die zukünftige „Königliche Sozialkunst44. Er wies diesbezüglich daraufhin, esoterisch direkt mit dem zu arbeiten „was aus der Geistigen Welt heraus fließt45. Immerfort beschwor er die große Möglichkeit der Geistwesenmitarbeit im Menschen-Zusammenklang:

Zauberer sind die Menschen, die in der Bruderschaft zusammenwirken, weil sie höhere Wesen in ihren Kreis ziehen.“46.

Rudolf Steiner, Die Welträtsel und die Anthroposophie, (GA 54), Dornach 1983, S. 193

Verfeinerte Seelenverfassung bewirke soziale Anwesendwerdung helfender Wesenheiten:

„(So) … müssen wir lernen, mit unseren Seelen, mit unseren Herzen durch unsere innere Seelenverfassung übersinnlich anwesend sein zu lassen eine wirkliche Geistwesenheit (im) Raume.“47

Rudolf Steiner, Anthroposophische Gemeinschaftsbildung (GA 257), Dornach 1989, S. 118

Noch heute zu unbekannt, betonte er die kulturelle Relevanz innerseelischer Gemeinschaftsbildungen ohne äußere Ziele:

“ … neben den aus äußerer Rücksicht entstandenen Organisationen werden intime, geheimnisvolle Organisationen in der Zukunft entstehen können, die sich von Seele zu Seele bilden … . Innere Bande, die geheimnisvoll in den Seelen unten ruhen, werden geistig-seelische Organisationen hineinstellen in die kalten, nüchternen Organisationen, die wir gar sehr nötig haben werden aus dem äußeren Leben heraus. … Ohne diese innere Organisation kommen wir auch nicht zu einer fruchtbringenden äußeren Organisation.“48

Rudolf Steiner, Idee und Praxis der Waldorfschule (GA 297), Dornach 1989, S. 112 f.

An anderer Stelle konstatierte er pragmatisch:

„(Es gibt auch die Art) Gemeinschaften zu bilden, … die weniger durch eine schematische Organisation als durch eine Art inneren Karmas zusammengehalten werden. … Das Lebendige läßt sich nicht in der alten Form, in der alten Schablone erhalten. Man muß mit den Einrichtungen durchaus einem Lebendigen nachkommen.“49

Rudolf Steiner GA 257, 02.03.1923

Soziale Gebilde aus Vertrauen und Karma schaffen erst geistempfängliche Wärmebindungen gegenüber den distanzierend-erkältenden „Institutionen“! Es wird deutlich, warum Rudolf Steiner, besonders der damals jungen Anthroposophen-Generation gegenüber so viel Wert auf die „Zusammengehörigkeit“ und ihre Findung50 legte. Menschliche Zusammengehörigkeits-Substanz schafft Inspirationsgefäße und damit Co-Work mit weisen Geistwesen, die uns Imaginationen, Inspirationen und Intuitionen erst in rechter Tiefe vermitteln: Bei der Begründung der ersten Waldorfschule konkretisiert er das Imaginationen zutragende Wirken der Angeloi, das Inspirationen zutragende Wirken der Archangeloi und das Intuitionen zutragende Wirken der Archai in einem Kollegium51.

In Dreigliederungsvorträgen betont er das für die Dreigliederung notwendige „Gemeinmachen“ mit diesen Wesenheiten.52 Verschiedenen Ortes beschrieb Rudolf Steiner dazu das Befragen von Elementarwesen53 und Verstorbenen54, das auch zunehmend zu den Praktiken der heutigen „Neuen Wahrnehmungsbewegung“ gehört55. In der Langzeitaufmerksamkeits-Methodik des „Inspirationswanderns“56 z.B. ist solches Befragen der aktuellen Geistwelt und ihrer Wesen Programm.

Sonntag 31. Oktober 2021: die Übgruppe „Spirituelle Schulung“ am Quellhof, Crailsheim beim Horizont-Wahrnehmen

Ein Hauptgebiet sozial-ökologischer Arbeit aus Zusammengehörigkeit wurde von Rudolf Steiner in Koberwitz 1924 wegweisend beschrieben:

Er sprach davon, welche Bedeutung die Betriebs-Individualität, das Hof-Wesen bekommt, indem die Menschen, die sich zusammenschließen, … eine Gemeinschaft bilden, gemeinsam meditieren, sich jeden Tag einmal treffen sollten, um ein geistiges Gefäß zu bilden, welches die geistigen Wesen aufnehmen kann, die dem Menschen helfen wollen. Er sprach eindringlich davon, dass sich eine solche Gemeinschaft bilden muss, um einem Hofwesen die Entwicklung zu ermöglichen. Denn die Geistwelt hat ja ein Interesse an uns! Aber ohne uns kann sie die Erde nicht befruchten und wir können ohne dieses Tor nicht weiterkommen. In dieser Stunde sprach Rudolf Steiner über die «Hof-Individualität», die entsteht, wenn eine Menschengemeinschaft ein Gefäß bildet. Ein Gefäß, durch welches die Gruppenseelen der Pflanzen und Tiere und die Elementarwesen … in den ganzen Betrieb hineinwirken können; in das Klima, die Fruchtbarkeit und in die Gemeinschaft selbst. Das ist, neben der Wirtschaftsweise, der wichtige, soziale Vorschlag Rudolf Steiners.“57

Adalbert Graf von Keyserlingk, „Erinnerungen an frühe Forschungsarbeiten“, Dürnau 1993

Diese Art von sozialem Pneumatismus und Psychismus58 im Zusammenzug von Menschen, Naturwesen und Engelshierarchien stellt sicher ein Urbild der neuen Mysterienkultur im Sozialen und der Natur da. Eine andere besondere Sozialform von Zusammengehörigkeits-Findung, die hier der Erwähnung bedarf, ist das Sich-Vereinigen in einem Kultus59.

…durch die äußere Technik verkehrt man mit den physischen Naturkräften der Erde; durch die Kultushandlungen verkehrt man mit den geistig-elementarischen Mächten der Erde …welche in die Zukunft hinweisen“.60

Rudolf Steiner, Die Grundimpulse des weltgeschichtlichen Werdens der Menschheit (GA 216), Dornach 1988, S. 97

Grundsätzlich unterschied Steiner den Kirchenkultus, in dem Engel in die Gemeinde heruntersteigen, den Sozialen Kultus in dem sich in lauschender oder meditativer Kommunikation unter die Engel erhoben wird und den Kosmischen Kultus, der individuell jederzeit als Vereinen mit der geistigen Welt erreicht werden kann61. Ganz allgemein hatte Rudolf Steiner das Ziel der Sakramentalisierung des Alltages angeführt und gesagt: Sakramentalismus ist ein Ausdruck dafür, daß die menschliche Handlung von Heiligkeit durchglüht ist.“62

Die individuelle geistige „… Schülereigenschaft ist etwas ganz Privates … “, so Steiner einmal63 . Integriert sich das Intim-Private jedoch in einem vertrauten Zusammenstreben zwischen Menschen, dann tritt eine ganz besondere Möglichkeit des Geisterlebens und -forschens hinzu. Nach den Schilderungen des normalen „Mondenweges“ durch Imagination, Inspiration zur Intuition, der hinauf durch die Planetensphären und ihre Wesen führt, spricht Rudolf Steiner in Torquay in dieser Richtung von „dem Anderen Weg“:

„… diese (hohen geistigen Erkenntnis-) Dinge (können) nur festgehalten werden …, wenn man sie mit denjenigen Kräften anfasst, die auch aus dem gemeinsamen Zusammenstreben von Menschen zustande kommen, … mit den Kräften, die die Menschen aus ihren früheren Erdenleben in sich tragen, und diese Kräfte vor allen Dingen zum Halten, zum Festhalten dieser Dinge benutzt werden. … Von da ab beginnen die Dinge zu sprechen. Von da ab werden die Dinge offenbar durch Inspiration. … Das ist der Weg, der gegangen werden muß …, (der) in den karmischen Kräfteentwick­lungen der Menschen die Stütze, die Stärke findet … .“ 64

Rudolf Steiner, Das Initiatenbewusstsein, GA 243, 6. Aufl. Dornach 2004, S. 215

Spätestens mit den nun genannten Aspekten zeichnet sich ab: Geistig gediegen gewordene Beziehungs-Moralkräfte tätig in die Wahrnehmungsarbeit einzubeziehen, das ist ein Weg „der gegangen werden muß“ – seit 100 Jahren, nun umso intensiver!

Hier kann deutlich werden: Die überphysischen Sensoriken des Imaginierens, Inspirierens und Intuitierens beschränken sich nicht nur auf körperverbundene, ätherisch-seelische Organe wie die sogenannten Chakren. Schon im Einzelmenschen entsteht, durch genügend Übung der inneren Sensorik das Gebilde einer ätherischen „Netzhaut“65. Steiner beschrieb dieses organartige „Netzwerk“ differenziert, wies auch auf ihr „erleuchten des Seelenraumes in der Umgebung des Menschen“66 hin und sprach dann weiter von entstehenden „feineren Seelenleibern“67. Er betonte, „dass der Geheimschüler seinem feinen Seelenkörper einen neuen hinzufügt.“ 68, dass durch weitere Wahrnehmungsschulung das höhere Selbst neugeboren wird und „höhere Organe des Geistes“ entstehen69 und dann „dieses höhere Selbst mit geistigen Wesenheiten höherer Art … eine Einheit bildet.“70 Zwischen den verfeinerten neuen Seelenkörpern und Geistorganen scheint bei der sozialen und sozial-geistigen Organbildung ein flechtwerkartiges „Zusammenstimmen“ der ätherisch-seelisch-geistigen Zusammenhänge stattzufinden. Dies sowohl im Mensch-Mensch-, als auch im Mensch-Geistwesen-Bezug. Durch diese Entwicklungen kann zuletzt einmal ein selbstloses Selbstverständnis eines „Befreiten im Dienst der Befreiung aller Wesen“71 entstehen.

Mysteriengemeinschaft:
Liebende Zusammengehörigkeits-Findung für höchstes Geistempfangen

Um wahre neue Mysteriengemeinschaften zu gründen, die eine höhere „Geistwahrnehmungs-Organbildung“ einschließen, müssen wir gewissermaßen den Schritt vom „Zusammen Streben“ weitergehen und reale „Zusammengehörigkeits-Kräfte“ „finden“ und leben, da diese erfahrungsgemäß erst nachhaltig das höchstes Geistempfangen erdenwirksam machen72.

In der praktischen Gemeinschaftsbildung ist dabei sehr darauf zu achten, übende „Lebensgemeinschaften“, die – siehe oben – ohne äußere Ziele von Seele zu Seele gebildet werden, nicht mit – von Aktivismus und äußeren Zielen geprägten Projekten zu vermischen – und seien die Projekte auch noch so idealistisch. Unter dieser unnötigen Vermischung litt und leidet übrigens auch die Mainstream-Anthroposophie: Äußere Projekte domi­nierten – bis zum buchstäblichen „Ausschließen“ – die Bildung der oft nur kleinen „Lebensgemeinschaften“ des innigen gemeinsamen Geisterlebens, der individuellen Vervoll­kommnung, die Steiner, gemäß seinen Formulierungen im „Memorandum“73 anstrebte. Projekte gab und gibt es viele, „Lebensgemeinschaften“ mit geistig forschendem Tiefgang so gut wie keine! Aus welchen geistigen und gemeinschaftlichen Quellen soll sich aber Anthroposophie dann erneuern?

Überfällig notwendig ist es heute, – als „Pflicht“ sozusagen – die karmisch verwandten Zusammengehörigkeiten zu suchen – auch als Anschlüsse an erlebte frühere Mysterien. Dann – als „Kür“- sind aber auch die ideellen neuen Zusammengehörigkeiten und Ergänzungskräfte in bewusster Zusammenarbeit mit Vertretern von polaren Geistesströmungen zu „finden“. Vermutlich war von Rudolf Steiner für die Bildung der höheren „Klassen“ der Hochschule auch solcherart spirituell-soziale Qualität vorausgesetzt worden.

Wie entstehen nun genau solche höheren Sozial-Qualitäten? Ein Versuch der Beantwortung: In der vertieften Wahrnehmung von sich selbst werden eigene ätherisch-astrale und geistige Denk-, Fühlens- und Wollenskräfte zum Medium für zu Erkennendes aus der lebendigen, seelischen und geistigen Realität, das durchdrungen wird mit dem Fremdätherischen, Astralen und Geistigen aus dem angeschauten „Objektganzen“. Nun bedenke man dazu: In dem darüber hinaus zur vertieften Wahrnehmung hingehaltenen, über viele Leben ent­wickelten und nun aktuell gewordenen und gefundenen „Sozialgefäß“ – aus Vertrauen, Moral, Erinnern, Erinnerungsgeste, Liebe, Gewissens-Ent­schiedenheit, Freude und Begeisterung74 – ist schon eine ätherisch, seelisch und geistig reinigende Durchdringung erfolgt. Wird es – was nur im Zusammenklang geht – gemeinsam bewusstgemacht, aktiviert, geklärt, zur tätigen Anwesenheit gebracht, dann kann dieser „Esoterische Raum“, diese Kräfte- und Organ-Realität

  • öffnen zu tiefst beheimatendem Vordringen, Einlassen und Sprechen-Lassen zugleich
  • dann diese wesenhafte, ursächlichste geistige Realitätserkenntnis eines Tatbestandes „halten“ und dadurch zur Nachbearbeitung verfügbar machen.

Eine solche, nachbearbeitend „heruntergeholte“, tiefe und umfangende Erkenntnis, der die Fragen jedweder Gegenwart harren – ob im kleinen Anschauungsbereich, im Therapeutischen, im Sozialen, in der Biosphäre oder im Globalpoliti­schen – vermag stimmig das Segensreiche – bis in Methodenbildungen hinein – in die angeschauten Lebens- und Arbeitsgebiete wirksam einzubringen!

Wesensglieder der Beteiligten und soziale Wesensglieder werden durch dieses individuelle Tun in Übgruppen bzw. „Esoterischen Lebensgemeinschaften“, in gemeinschaftlichen, sozialen Pneumatismus und Psychismus, zur Geistesforschungs-Fähigkeit verfeinert. Dies unter mitwirkender Anwesenheit verschiedenster, auch höchster geistig-göttlicher Wesenheiten, Wesenheiten, die dabei zu Freundeswesen werden können75.

Karmisches Vertrauen76, intimes gemeinschaftliches Geisterleben (das auch die geistigen Wesen deutlich miterleben), liebender Seelenzusammenklang unter Menschen und Geistwesen bilden also bereits ein hohes Empfangsorgan. Intentional entschlossene „Ich-Komme-Wieder-Und-Mache-Mit-Euch-Weiter-Treue“ und Freude steigert es. Die geistige Welt öffnet sich dann viel weiter als zuvor 77 und entsprechend tief und gediegen kann die Geistesforschung werden.

Kommt nun noch echtes liebendes Zusammengehörigkeits-Empfinden und entsprechende überzeitliche Treueintentionalität hinzu und wo­möglich auch noch authentische kultische Formen, dann haben wir die höchste „Einbindungsqualität“. Eine Qualität, die nach Rudolf Steiner zu einer Gemeinschafts-Resonanz führen kann, mit der man Maschinen bewegen kann78. Das über Leben hinaus verbindende Versprechen79 oder „Angeloben“80 etwa, bildet allerhöchste Geist­qualitäten.

Erfahrungen mit Bildungen von moralisch-sozialen Organ-Gefäß-Kräften

Folgend ein Überblick über Erfahrungen von Bildungen moralisch-sozialer Organ-Gefäß-Kräfte in Meditations- und Wahrnehmungs-Gemeinschaften81:


                                         Moralisch-Soziale Organ-Gefäß-Kräfte

 

StufeBildungsart der Sozialorgan-KräfteWirkungen
1. Stufe der Kräfte-Verfeinerung
Durch moralisch-idealistische Begeisterung und Aufmerksamkeits-Zusammenklang: Präsenzerleben und Astral- und Ätherkräfteverfeinerung im Menschen und in der Gemeinschaft – Einbettung positiver ElementarwesenImaginations-Empfänglichkeit – Einbettung positiver Elementarwesen – Geistwirksamkeit im Seelischen
2. Stufe der Empfangsorgan-Bildung
Durch vertrauend-lauschenden, seelisch-sozialen Wahrnehmungs-Zusammenklang: Zeit- und Raumerlebnis verändernde Engelanwesenheiten in und um die Gemeinschaft – soziale ätherisch-astrale Feldbildung unter Anteilnahme vieler WesenheitenInspirations-Empfänglichkeit – Einbettung, Gemeinmachung und Möglichkeit der Befreundung mit unterer und mittlerer Engelhierarchie – Geistwirksamkeit bis ins Ätherische
3. Stufe der höheren Geistwirksamkeit
Durch karmisch- oder liebegetragenen intentionalen Zusammengehörigkeits-Zusammenklang, sowie intentionale Kultusselbstverständlichkeit und gegenseitiges Versprechen: Zeit- und Raum auflösende Anwesenheit höchster Engelwesen und der göttlichen Welt – bis ins Kosmische neu ordnende Feldbildung mit transformierenden Wirkungen – bis in physische Manifestationsgebiete hineinIntuitions-Empfänglichkeit – Einbettung, Gemeinmachung und Möglichkeit der Befreundung mit höchster Engelhierarchie, Beginn des „In-Einem-Namen-Sein mit Christus und der göttlichen Welt“ – Geistwirksamkeit bis hin ins Physische

Wir dürfen heute – im Beginn des zweiten Anlaufes zu den sich abzeichnenden Neuen Mysterien – beginnen, uns bewusst in den von Michaeliten entdeckten Dimensionen einer „Empathischen Zivilisation“82, einer „Interbeing83 – oder Perso­nalen Welt“ zu bewegen. Steiner deutete bereits in diese Richtung:

„Dieses Sich-eins-Wissen mit der Welt, das unterscheidet diese Welterkenntnis, die aus anthroposophischer Geisteswissenschaft kommt, von derjenigen Weltansicht, die heute die gewöhnliche ist.“ 84

Rudolf Steiner, Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung (GA 203), Dornach 1989. S. 156

Ordens- und Mysterienqualitäten als soziale Basis
für weltoffene anthroposophische Sozialgestaltungsformate

Die genannten Qualitäten von Einzelnen mit ihren neuen Geistgemeinschaften können innerhalb der neuen Mysterien konkret unmittelbare85 und mittelbare – also auch äußerlich transformierende – Wirkungen haben – mit weitreichenden Folgen. Praktisch sind und werden die ersten Schritte insbesondere das „Finden“ von Zusammenhörigkeit für eine intime Übgruppe sein. Es geht bei diesen „Lebensgemeinschaften“ nicht um WG’s oder Organisationen, sondern um ein Finden derer, mit denen man sich schnell wie „verheiratet“ und fami­liär fühlt und intim und zusammenklingend meditativ wahrnehmen und forschen kann – sich treu auf dem Weg begleitend. Man muss nicht örtlich zusammenleben, aber in Seele und Geist! So, dass die Vervollkommnung des Einzelnen geschehen kann und darüberhinaus auf Dauer viele segens­reiche Taten und Projekte in die Kultur einfließen. Diese kleinen Gruppen, von zwei bis sieben „Sich-Findenden-Zusammengehörigen“, mit der von Rudolf Steiner angestrebte „Ordensqualität“86 dürften eine wichtige Basis, eine Art „Klebstoff“, für die weltoffenen neuen Formate der von Rudolf Steiner vorausgesehenen „Kulturoasen“87, der anthroposophischen Bewegung und der Michaelschule sein. Ordens- und Mysterienqualitäten sind dabei

  • jenseits der strengen Regeln alter Klosterformen – Zeiträume einzuplanen und Raum zu bieten für rhythmische, individuelle und gemeinschaftliche, wahrnehmende Verbindung mit der geistigen Welt und sich selbst,
  • das Sich-Begleiten auf dem Weg der Vervollkommnung und des Erkennens und Erfüllens der eigenen Mission
  • spirituelle Praktiken des gegenseitigen Erkennens mit Liebe als Erkenntniskraft so, dass die – auch karmischen – Welten des Anderen erlebbar werden – im Sinne der Gottesfreunde-Qualität des gemeinschaftlichen „Ein-Herz-Werdens“
  • Zeitpläne, in denen tägliche, wöchentliche, monatliche Zeiträume des Geisteinatmens Priorität haben
  • Geistschau-basierte, herzinnigliche und weitatmende Sozialgebilde, jenseits von den gegenwärtigen, abgelebten und verfestigten Institutionen, die offensichtlich das gute Sterben und Auferstehen lernen müssen.

Nicht nur die Hingabe zu den Geistquellen der Wesensreiche allein ist dabei fruchtbringend, sondern auch die heute deutlich erlebbare Notwendigkeit, bei allem Tun auch die Einsicht in die evolutionären Aufgaben und die aktuellen Wirkweisen des sogenannten „Bösen“ selbstverständlich mit einfließen zu lassen.

Ein wesentlicher gestalterischer Aspekt wird dabei nun auch die Auferstehung und zeitgemäße Metamorphosierung der vor-und nachchristlichen My­sterien sein, die Rudolf Steiner um und während der Weihnachtstagung beleuchtete88 „damit die Herzen aufgehen können für das Aufnehmen geistiger Impulse, die erst einströmen sollen in die irdische Welt“89. Solche Impulse sollten und sollen einströmen für einen „Welten-Zeitenwende-Anfang“90, eben den Beginn der neuen Mysterien!

Es will noch viel Gutes auf Erden geschehen! Das heutige Zeitalter, unter der erfassbaren Leitung Michaels, bietet, aller Zeitdramatik zum Trotz, tiefgehende und konkrete Möglichkeiten dazu.

Möglichkeiten konkreter Mysteriengestaltungen heute

Die „unsichtbaren Keime“ oder „Geistessamen91 der inneren Grundsteinlegung, die 100 Jahre durchgetragen wurden, und das noch verletzliche, gediegenheitsbedürftige Aufsprießen geistiger und sozialer Fähigkeiten seit der Jahrtausendwende stellen uns heute in eine nächste Stufe des Beginnens moderner Mysterien. Abschließend die Möglichkeiten heutiger Mysteriengestaltungen und ihrer Kulturfrüchte überblickend, kann als ein Beispiel von intim-praktischen „Mysterien-Leitbildern“ das Folgende vor Augen stehen:

  • Viele verlässliche „Tore“ zur geistigen Welt werden geschaffen, individuell und gemeinschaftlich. Im Zentrum steht die eigene spirituelle Praxis, täglich zur Zeit der Morgen- und Abendkräfte92, die die Anbrandungen des sogenannten Bösen heilen, sowie beim Schlafengehen. Die sich findenden zusammengehörigen „Lebensgemeinschaften“ und Üb- und Forschungsgruppen, die sowohl der Vervollkommnung der Einzelnen als auch der geistigen Forschung dienen, gehören dazu.
  • Das Gelingen der Jahresfeste als „die großen Tore“ holt – u. a. durch die Praxis der Inspirationswanderungen93 – mindestens viermal im Jahr notwendendes Sozialrelevantes aus der geistigen Welt und kann so privat, kollegial, regional und global wirksam werden. Besonders relevant sind die geistwirksamen neuen Michaelsfeste. Die stufenreiche Weihnachts-Einweihung, von Ende November bis Anfang Februar, bleibt das Zentrum der Feste.
  • Pneumatisch-Psychistische Organisationsentwicklung94, Kultur- und Landschaftsgestaltung ist gängig. Der befragende Einbezug geistig-wesenhafter Quellgebiete innerhalb des jeweiligen Geschehensfeldes und die „Beratung mit Verstorbenen“95 sind dabei wesentlicher Bestandteil. Ein professionelles Fachgebiet ist, über den Aspekt der „Entwicklung“ hinaus, die „Spiritualisierung“ und die „Individualitätsbildung“ von Organisationen und auch von Naturgebieten. Es finden Arbeiten an Regionsäther-Glocken („Neue Sampos“96) mit heilenden Elementarwesen-Orten statt. Eine erlernbare Fachlichkeit für alles Genannte findet Eingang in Ausbildungen und Studiengänge.
  • Anthroposophische – und zunehmend auch nicht-anthroposophische Berufsausbildungen und Studiengänge enthalten zu einem Drittel der Zeit die Schulung der spirituellen und sozialen Schlüsselfähigkeiten imaginativer, inspirativer und intuitiver Üb- und Arbeitsweisen. „Einweihung wird Zivilisationsprinzip“, wie in früheren Zeiten auch!
  • Spirituell fundierte Kunst- und Kultusformen nehmen zu. Meditative, künstlerische und rituell-kultische Wege der Kultivierung des Sozialen sowohl als auch von Pflanzen-, Tier- und Naturgebietsentwicklungen florieren. Meditative, künstlerische und rituell-kultische Formen dienen hochgradig bereichernd den „Übersetzungen“ geistiger Wahrnehmungen – hin zu Methodenbildungen für die Lebens- und Berufsfelder.
  • Es wird, mit spirituell-sozialer Phantasie, couragiert in die immer neuen Krisengebiete und- kreise adäquat eingetreten.
  • In der Anthroposophischen Welt als solcher, mit ihrem großen spirituellen Hintergrundstrom der „Michaelsschule“, entwickeln sich „Sprachen“ für alle die Millionen „Michaeliten“, so die über die festlegende, römische Denkart hinausgehende, bewegliche „Tao-Sprache und Denkweise“ von der Steiner bzgl. der Eurythmie sprach97, die vor-ideenhafte Sprache aus der geistigen Wahrnehmung heraus, die „geschwisterliche“ Sprache, die Steiner in esoterischen Stunden und Klassen sprach, die Sprache der „volkstümlichen Anthroposophie“, die Steiner für Skandinavien andachte98, die Sprache der „naturhaften Anthroposophie“ Amerikas99, sowie andere, an Kulturfelder und Weltregionen angepasste, Anthroposophie entsprechende „Spracharten“.
  • Eine esoterisch einweihende Jugend-Anthroposophie lebt im Anschluss an die Eigenarten jeder neuen Generation.
  • Das weitere Absinken ins technisch Untersinnliche wird durch entsprechendes Höhersteigen in schöpferische Geisteshöhen ausgeglichen – inklusive der Vermittlung moralischer Erlösungskräfte, nicht zuletzt zu den gebundenen Technikwesen.
  • Moralische Äthertechnik wird, u. a. aufgrund der Forschungen von Wolfgang Findeisen100, Jan-Gabriel Niedermeier, Esther Carolin Böttcher und Anna Deimann101, in Diversität weiterentwi­ckelt.
  • Sozialplastik- und Sozialkunstateliers102 gestalten Erforschung und Wirksamwerden-Lassen von Gemeinschaftssubstanzen, -kräften und -wesen. Dazu gehört auch die Karmaforschung als Voraussetzung für Zusammengehörigkeits-Bildung und Beflügelung der Missionen der Einzelnen.
  • Ein erweitertes Sozialbewusstsein ent­wickelt sich, durch das situativ, örtlich, und regional an „Wesensbezug-Herstellung“ gearbeitet wird – mit Einbezug von Verstorbenen, Elementarwesen und hierarchischen Wesen.
  • Die ausgedienten Formen der Anthroposophischen Gesellschaft werden ein – hoffentlich würdiges – Sterben haben, das es bei allen sozialen Gebilden einmal braucht, um dann, aus dem Umkreis echter Geistquellen schöpfenden, neu auferstanden, zeitgemäße Formen zu bekommen.

All das geschieht an den Orten, wo es gelingt den Himmel offen zu halten für fortwährende gute Ent­wicklungen, in immerwährender tiefer Verbindung mit der göttlich-geistigen Wirklichkeit.

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1 Marie Steiner schrieb: „Die geistige Tat Rudolf Steiners sieht ihrer Auferstehung in der Zukunft entgegen.“ In: Rudolf Steiner, Das Schicksalsjahr 1923 in der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft, GA 259, Dornach 1991, S. 55. Ita Wegmans Aussage: „Wir müssen die Weihnachts­tagung … zu Grabe führen. Dies will ja nicht sagen, dass sie nicht eines Tages vielleicht wieder auferstehen wird … .“ In M. Faldey, P. Selg, Ita Wegman, Dornach 2023, S. 212

2 Rudolf Steiner, Die Konstitution der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft (260a), S. 371

3 „Wissen Sie, woher die Schwierigkeiten in der Gesellschaft kommen?… Sie kommen daher, daß nicht eine genügend große Zahl von Menschen die Stufen der höheren Erkenntnis erreicht hat, die in dem Buche ‹Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?› beschrieben sind. Als die geistige Welt mir den Auftrag erteilt hatte, dieses Werk zu schreiben, da hatte sie erwartet, daß viele Menschen so weit voranschreiten würden. … Die geistige Welt wirft von Zeit zu Zeit die Angel aus. Es ist diesmal nichts daran hängengeblieben.“Rudolf Steiner zu Alexander Strakosch, in: Alexander Strakosch, „Blätter für Anthroposophie“, Nr. 7/1954, S. 259.

4 Die Meditationschulung begann 2004 durch Thomas Mayer und Agnes Hardorp. Hinzu kamen die Schulungen von Corinna Gleide, Anna-Katharina Dehmelt, Christoph Hueck, die in den Wahrnehmungssgruppen in der „Gesellschaft für Bildekräfteforschung“ nach Dorian Schmidt, die „Müllerhaus-Meditationen“ und die spirituellen Schulungen von Dirk Kruse, die Kolloquien durch Anna-Katharina Dehmelt (Kolloquium „Stärkung der Arbeit auf dem geisteswissenschaftlichen Erkenntnis- und Schulungsweg“ ab 2004), durch Jasmin Mertens („Kolloquium Übersinnliche Wahrnehmung“ ab 2011) und durch Christoph Hueck („Forschungskolloquium Meditationswissenschaft“ ab 2014).

5Wochenschrift „Das Goetheanum“, Ausgabe 18-21,1998

6 Tagungen wie „Aufbruch ins Ätherische“ der AGiD von 2009, „Meditations- und Geistesforschung“ in Simeria/Rumänien 2010 – 14, „Meditation als Erkenntnisweg“ in Stuttgart 2018. Auch die Tagungen „Meditation worldwide“ in Järna und Dornach 2010 – 2017 wurden von dieser Welle angeregt.

7 Zu den jährlichen „Kolloquien Übersinnliche Wahrnehmung“ und ab 2019 tagungsartigen großen Kolloquien fanden auch Zusammenkünfte mit dem Vorstand der AGiD statt. Siehe auch das AGiD-Pdf: Arbeitskreis „Geistesforschung und übersinnliche Wahrnehmung – Menschen und Methoden“ von 2021, erhältlich über:

8 Siehe: „Mitteilungen für die AGiD“, Heft 3 / 2017

9 Siehe u. a. die „Arbeitsmaterialien Bildekräfteforschung“ der Gellschaft für Bildekräfteforschung“ seit 2010 sowie die „Yearcircle-Versendungen“ Dirk Kruses mit Wahrnehmungs- und Inspirationswanderungsberichten seit 2008.

10 Siehe Bericht in: Dirk Kruse, Spirituelle Erfahrungen mit sozialen Prozessen und Organisationen, DieDrei 2/2015.

11 Siehe u. a. die Coaches und “Spirituellen Lehrer/innen” wie Teal Swan, Jim Kwik, Anthony Robbins, David Goggins, Dieter Lange, Christine von Dreyen, Pascal Voggenhuber und Youtube-Kanäle wie „Mind Valley“, „Greator“, „Oness Company“. Siehe auch das deutschsprachige „Greator-Festival“: https://www.youtube.com/shorts/Gdv6CLxpA7w, und das etwas spirituellere „find your flow“ Festival.

12 Siehe dieses Aussagen in: Rudolf Steiner, Die geistigen Hintergründe der sozialen Frage, GA 191, 3. Aufl. Dornach 1989, S. 273 f.

13 Siehe M. Faldey, P. Selg Ita Wegman, Dornach 1923, S. 103

14 Siehe z. B. den Inhalt der letzten Esoterischen Stunde für den „Esoterischen Jugendkreis“, In: Rudolf Steiner, Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden Band III, GA 266c, Dornach 1998, Dritter Teil, Anmerkung auf S. 479 ff.

15 Helmuth von Moltke 1848–1916. Dokumente zu seinem Leben und Wirken, Bd. 2, S. 296, Perseus Verlag 1993. Rudolf Steiner empfing diese Mitteilung am 13. Januar 1924.

16 Siehe Anm. 2

17 Ein den Menschen fordernder Ebenenwechsel, der während der Weihnachtstagung durch die sich dann meldenden Elementarwesen nachträglich von Rudolf Steiner in den Grundsteinspruch eingefügt wurde. Siehe dazu von F. W. Zeylmanns von Emmichhoven, Der Grundstein, Stuttgart 2023

18 Rudolf Steiner, Die Weihnachtstagung zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft 1923/1924 (GA 260), 5. Aufl. Dornach 1994, S. 67

19 In: Peter Selg, Ich bleibe bei Ihnen, Stuttgart 2007, S. 72 f.

20 Rudolf Steiner, Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft – Erster Band (GA 270 I), Dornach 1999, S. 87 f.

21 Rudolf Steiner, Initiations-Erkenntnis, GA 227, 4. Aufl. Dornach 2000, S. 54 f.

22 Rudolf Steiner, Initiations-Erkenntnis, GA 227, 4. Aufl. Dornach 2000, S. 58

23 Vgl. Peter Selg: Elisabeth Vreede – 1879-1943, Dornach 2009, S. 314 f. (Anm. 220)

24 Siehe Rudolf Steiner, Initiations-Erkenntnis (GA 227), 4. Aufl. Dornach 2000, S. 59 und S. 62

25 Rudolf Steiner, Die Sendung Michaels, GA 194, 4. Aufl. Dornach 1994, Vortrag vom 30.11.1919, S. 113

26 Rudolf Steiner, Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?‹ (GA 10), Dornach 1992, Kapitel ›Die Stufen der Einweihung‹, S. 42 ff.

27 Rudolf Steiner, Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen, GA 136, 6. Aufl. Dornach 1996, S. 22 ff.

28 Rudolf Steiner, Das Initiatenbewusstsein, GA 243, 6. Aufl. Dornach 2004. Vgl. darin die Vorträge vom 13., 14. und 15. August 1924

29 Z. B. a. a. O., S. 50 ff.

30 Z. B. die intime „Wärmemeditation“ für Mediziner. Siehe Matthias Girke, Meditative Erkenntniswege in der Heilkunst, Dornach 1923, S. 116 ff.

31 Siehe Rudolf Steiner, Geheimwissenschaft im Umriss, GA 13, Dornach 1989, S. 393.

32 Lebens-, Klang-, Licht-, Wärme- und Morali­scher Äther.

33 Rudolf Steiner, Initiations-Erkenntnis, (GA 227), Dornach 2000, S. 54 f.

34 „In dieser Welt der Inspiration kann man heimisch werden.“ In: Rudolf Steiner, „Initiations-Erkenntnis“ , GA 227, 4. Aufl. Dornach 2000, Vortrag vom 20.08.1923, S. 58

35 „Wesenheiten, das ist dasjenige, wozu man zuletzt bei aller Welterklärung kommen muss. Denn Wesenheiten sind einzig und allein das Reale.“ In Rudolf Steiner, Die menschliche Seele in ihrem Zusammenhang mit göttlich-geistigen Individualitäten (GA 224), 3. Aufl. Dornach 1992, S.

36 „Das ist ein völlig Neues, das entsteht aus dem Verkehr eines Wesens, das empfangen kann, mit einem Wesen, das geben kann. Solche Neuschöpfungen entstehen immer durch den Verkehr von Wesen mit Wesen.“ Rudolf Steiner, Bewusstsein – Leben – Form (GA 89), Dornach 2001, S. 267

37 Aus: Dirk Kruse, Konstituierende Einkehr: Seelisches Beobachten 2. Novemberwoche, Zeitschrift „Das Goetheanum“, Nr. 45, Dornach 2010

38 Siehe Rudolf Steiner, Das Initiatenbewusstsein, GA 243, 6. Aufl. Dornach 2004, S. 52

39 Die Stufen heißen: 5. Die Erkenntnis der Verhältnisse von Mikrokosmos und Makrokosmos, 6. Das Einswerden mit dem Makrokosmos, 7. Das Gesamterleben der vorherigen Erfahrungen als eine Grund-Seelenstimmung (andernorts spricht Steiner von „Gottseligkeit“), Siehe Rudolf Steiner, Geheimwissenschaft im Umriss, GA 11, 30.Aufl. Dornach 1989, Kapitel: Die Erkenntnis der höheren Welten, S. 392 f.

40 U. a. hat Rudolf Steiner diesbezüglich deutlich gemacht, dass die Gedankenarbeit an seinen Frühschriften zwar „auf einer sehr wichtigen Zwi­schenstufe zwischen dem Erkennen in der Sinneswelt und dem der geistigen Welt“ stehen, aber den „Eingang in die Geistesforschung“ noch vermeiden! Siehe: Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriss (GA 13), 30. Aufl. Dornach 1989, Kapitel „Die Erkenntnis der höheren Welten“, S. 344. Zum Goetheanismus betont Steiner bei aller Zukunftsbedeutung, die Notwendigkeit seines methodischen Fortsetzens und Überleitens „zu Erlebnissen im Geistgebiet.“ Siehe dazu Rudolf Steiner, Freiheit – Unsterblichkeit – Soziales Leben (GA 72), Dornach 1990, S. 105 und Rudolf Steiner, Goethes Weltanschauung (GA 06), 8. Aufl. Dornach 1990, Nachwort zur Neuauflage 1918, S. 213

41 Rudolf Steiner, Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft (GA 270a), Dornach 1992, Sechste Stunde, S. 124

42 Zentraler Begriff Steiners 1924 für die gemeinschaftliche Organqualität des „Anderen Weges“ in Rudolf Steiner, Das Initiatenbewusstsein, GA 243, 6. Aufl. Dornach 2004, S. 215. Nähere Beschreibung im weiteren Text!

43 Rudolf Steiner, Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst, GA 339, 3. Aufl. Dornach 1984, Vortrag vom 12. Oktober 1921, S. 20

44 Rudolf Steiner, Die Tempellegende und die Goldene Legende (GA 93), Dornach 1991, S. 280 f.

45 Virginia Sease, Rudolf Steiners Versuch einer Stiftung für theosophische Art und Kunst – 15. Dezember 1911, Dornach 2011, S. 116

46 Rudolf Steiner, Die Welträtsel und die Anthroposophie, (GA 54), Dornach 1983, S. 193

47 Rudolf Steiner, Anthroposophische Gemeinschaftsbildung (GA 257), Dornach 1989, S. 118

48 Rudolf Steiner, Idee und Praxis der Waldorfschule (GA 297), Dornach 1989, S. 112 f.

49 GA 257, 02.03.1923

50 Siehe die Jugendansprachen von 2024 in: Rudolf Steiner, Die Erkenntnis-Aufgabe der Jugend (GA 217a), Dornach 1981, z. B. S. 147 ff.

51 Rudolf Steiner, „Ritualtexte für die Feiern des freien christlichen Religionsunterrichts“ (GA 269), Dornach 1997, unter „Hinweise“, S. 237 f.

52 Rudolf Steiner, Vergangenheits- und Zukunftsimpulse“ (GA 190), 3. Aufl. Dornach 1980, Vortrag vom 23.03.1919.

53 Siehe Rudolf Steiner, Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt (GA 140), Dornach 2003, S. 187, und: Rudolf Steiner, Mysteriengestaltungen (GA 232), Dornach 1998 S. 47 f.

54 Rudolf Steiner, Erdensterben und Weltenleben, (GA 181), 3. Aufl. Dornach 1991, S. 80 ff.

55 Zu bedenken ist die Erfahrung des evolutionären Ausrichtens der Mitteilungen der Gnomen, die von den Archai her stammen, die Heilungen anfachende Sprache der Undine, die von den Archangeloi stammen, die Gleichgewicht vermittelnde „Sprache“ der Sylphen, die von den Angeloi stammen und der Ideen entfachenden „Botschaftseindrücklichkeit“ der Salamander, die von den Gruppenseelen der Tiere und den Dynameis her stammen. Siehe innerhalb der „Neuen Wahrnehmungsbewegung“ auch die Befragungspraxis von Elementarwesen und hierarchischen Wesen in den „Flensburger Heften „Gespräche mit Naturgeistern“ oder Beschreibungen sozialrelevanter Mitteilungen in Thomas Mayer (Hrsg.), Zusammenarbeit mit Elementarwesen: 13 Gespräche mit Praktikern, Saarbrücken 2010.

56 Dirk Kruse, Artikel: Inspirationswanderungen, Zeitschrift Die Drei, 4/2021

57 Adalbert Graf von Keyserlingk, „Erinnerungen an frühe Forschungsarbeiten“, Dürnau 1993. Hinzu wurde auch berichtet: „Rudolf Steiner sprach von Meditationen, die der Bauer für sich und seine Erde praktizieren soll … Er sprach über Engelchöre, die sich über Orten bilden, wo man sich in Gemeinschaft vorbereite auf das Hereinfließen erhabener Geistwesen, die sich helfend mit den Menschen verbinden wollen. Dann würde man die Möglichkeit bekommen, Beziehung zu jenen Hierarchien zu finden, denen die Naturgeister die­nen, so dass sie heilend einfließen können in das Leben der Pflanzen.“ In: Adalbert von Keyserlingk (Hrsg.), Koberwitz 1924, 3. Aufl. Norderstedt 2018, S. 62 f.

58 Rudolf Steiner nannte den geistempfänglichen und sozial gefäßbildenden Bereich des Sozialen den zu erlernenden Sozialen Pneumatismus und Psychismus: „Diese soziale Struktur kann niemals als Organismus begriffen werden; sie muß als Psychismus, als Pneumatismus begriffen werden, denn Geist wirkt in jedem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen.“ In Rudolf Steiner, Erdensterben und Weltenleben (GA 181), Dornach 1991, S. 357

59 Siehe Rudolf Steiner, Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule 1904 – 1914, (GA 265), Dornach 1987, Kap.: Die für verschiedene Gemeinschaften geschaffenen Kultformen, S. 32 ff.

60 Rudolf Steiner, Die Grundimpulse des weltgeschichtlichen Werdens der Menschheit (GA 216), Dornach 1988, S. 97

61 Siehe hier Zusammenfassungen in: Friedrich Benesch, Das Religiöse der Anthroposophie – Der kosmische, der umgekehrte Kultus, Basel 1985

62 Siehe Rudolf Steiner, Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule 1904 – 1914, (GA 265), Dornach 1987, Kap.: Die für verschiedene Gemeinschaften geschaffenen Kultformen, S. 16

63 Rudolf Steiner, Die Weihnachtstagung zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft 1923/1924 (GA 260), 5. Aufl. Dornach 1994, S. 80

64 Rudolf Steiner, Das Initiatenbewusstsein, (GA 243), 6. Aufl. Dornach 2004, S. 215. Siehe, zum Gesamtverständnis, dort auch S. 195, S. 204 f. und S. 212 ff.

65 In Rudolf Steiner, Wie erlangt man …?“ (GA 10), 24. Aufl. Dornach 1992, S. 143 ff.

66 A. a. O., S. 143

67 Rudolf Steiner beschreibt dazu genauer auch Dreiteilungen in feineren Seelenleibern. A. a. O. S. 185 f.

68 A. a. O., S. 201

69 A. a. O. 154 f.

70 A. a. O. 156

71 A. a. O., S. 211 ff.

72 Gerade weil dies gesteigerte Öffnungs-, Ergebungs- und Verbindungsfähigkeiten braucht, braucht es ebenso natürlich auch die gesteigerte Befähigung zu Autonomie, Distanz und Abgrenzung!

73 Siehe Anm. 8

74 Man bedenke hier wie, Rudolf Steiner zufolge, alleine schon moralische Begeisterung und Ideale im Menschen verfeinertes Wärme-, Licht-, Ton- und Lebensätherisches schaffen und diese Seelenkräfte die menschlichen und die sozialen Wesensglieder transformieren. Siehe Rudolf Steiner, (GA 202), 18.12.1920

75Vgl. dazu R. Steiner in „Die Stufen der höheren Erkenntnis“ (GA 12), Dornach 1993, S. 80: „… in der Intuition verschmilzt … (der Mensch) mit Wesen … es kommt der Augenblick, in dem man mit ihm so befreundet wird, daß sich Seele der Seele aufschließt. Mit dem Erlebnis, … wenn … Ich dem Ich gegenübersteht, ist (dies) zu vergleichen …“ Äußerst konkret sagte er Mitgliedern des „Jugendkreises“: „Es handelt sich aber darum, dass jeder Einzelne den Geist, den man durch die Gemeinschaft sucht, so konkret wie möglich nimmt. … Was sie suchen, das ist, einen Freund zu finden in der geistigen Welt. Einen solchen zu finden ist nicht einmal schwer. Worauf es aber ankommt, das ist, wenn er einmal gefunden ist, ihm die seelische Treue zu halten. (Dies wurde mit unendlicher Wärme in der Stimme gesagt).“ In: Benjamin Schmidt, „Wilhelm Rath – Ein Wegbereiter der Jugend“, Stuttgart 2018, S. 156. Der große Hintergrund der Evangelien mag dazu aufscheinen, wo Christus den Jüngern sagt: Ihr seid meine Freunde.

76 „(Es gibt auch die Art) Gemeinschaften zu bilden, … die weniger durch eine schematische Organisation als durch eine Art inneren Karmas zusammengehalten werden. … Das Lebendige läßt sich nicht in der alten Form, in der alten Scha­blone erhalten. Man muß mit den Einrichtungen durchaus einem Lebendigen nachkommen.“ (GA 257), 02.03.1923

77 „Ob er (der Geistesforscher) … etwas in der geistigen Welt wahrnimmt und was er wahrnimmt, das hängt nicht von ihm ab. Das fließt ihm zu als eine Gabe aus der geistigen Welt.“ Rudolf Steiner, Theosophie (GA 9), Dornach 1993, Endkapitel „Einzelne Bemerkungen und Ergänzungen“

78 Rudolf Steiner, Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil (GA 173), Dornach 1978, S. 214

79 „Sich durch ein gegenseitiges Versprechen zum Streben nach einem gemeinsamen geistigen Ziel verbinden und sich dabei im Handeln und Urteilen gegenseitig ganz frei lassen – eine auf solches gegründete Gemeinschaft ist etwas ganz Neues in der Entwicklung der Menschheit und etwas, das heute als ein Allernotwendigstes gebraucht wird.“ In: Rudolf Steiner, Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden Band III,( GA 266c), Dornach 1998, Dritter Teil, Anmerkung auf S. 460. f..

80 Siehe a. a. O., S. 445

81 Siehe dazu den Bericht in: Dirk Kruse, Spirituelle Erfahrungen mit sozialen Prozessen und Organisationen, „Die Drei“ 2/2015.

82 Siehe: Jeremy Rifkin „Die Empathische Zivilisation“, Campus Verlag 2010

83 Siehe: Charles Eisenstein, Die schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich, München 2017

84 Rudolf Steiner, Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung (GA 203), Dornach 1989. S. 156

85 „Während sie (die Gemeinschafts-Meditationen) einerseits für den einzelnen und für die Gemeinschaft ein Organ der höheren geistigen Ent­wicklung sind, dienen sie andererseits der ganzen Erde. Die moralischen Kräfte der Erde … sind in unserem Zeitalter so sehr vom Verfall bedroht, daß diese meditative Tätigkeit eine ungemein bedeutungsvolle, die Erde heilende Wirkung hat. Besonders, wenn sich, wie es in einer spirituellen Gemeinschaft geschieht, die meditativen Kräfte in ihrer Wirkung potenzieren.“ In: Rudolf Steiner, „Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden Band III“,(GA 266c), Dornach 1998, Dritter Teil, S. 465

86Für Rudolf Steiner war eine Art „Ordensbildung“ die einzige Alternative zu der Form „Anthroposophische Gesellschaft“. Siehe Michael Birnthaler, Rudolf Steiner und die Weihnachtstagung, Freiburg 2023, S. 12

87 Reta Andrea Salvoldelli, Zur Entstehung von Kulturoasen in der Gegenwart, Basel 2021

88 In drei Vortragszyklen vor, während und nach der Weihnachtstagung hält Rudolf Steiner genau 33 Vorträge zu den Mysteriengestaltungen und geht ein auf die asiatisch-orientalischen, die chaldäischen und ägyptischen Mysterien, die ephesischen, hybernischen, chtonischen, eleu­sinischen, samothrakischen Mysterien, die Andonismysterien, das Mysterium von Golgatha und die verschiedenen rosenkreuzerischen Mysterien. Siehe GA 232, GA 233 und GA 233a. All das durchdringt Steiner mit dem finalen Blick auf die durch die Anthroposophie beginnenden neuen Mysterien.

89 Siehe Abschlussvortrag der Weihnachtstagung. In Rudolf Steiner, Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung (GA 233), 5. Aufl. Dornach 1991, S. 149

90 A. a. O., S. 159

91 GA 260, S. 37

92 Rudolf Steiner kennzeichnet das Arbeiten mit Morgen- und Abendkräften (Fische und Jungfrau bezogen) als ein Hauptmittel gegen das Böse. Siehe: Rudolf Steiner, Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen (GA 178), S. 228 f.. Siehe heute die Forschung der Adventa-Initiative von Christine Suter: http://adventa-initiative.eu/

93 Dirk Kruse, Inspirationswanderungen, „Die Drei“ Heft 4, 2021

94 Der beliebte Organisationsentwickler Frederik Laloux stellte vor kurzem in Aussicht. Es wäre vielleicht bald möglich „ … Organisationspraktiken (zu) entwickeln, die unmittelbar energetischen und spirituellen Dimensionen zu arbeiten. So könnte der evolutionäre Sinn einer Organisation vieleicht müheloser und würdevoller verwirklicht werden.“ In: Frederic Laloux, „Reinventing Organisations“, München 2015, S. 310

95(Man kann sagen) daß unser soziales Leben, unser ethisches, unser religiöses Leben unendliche Bereicherung erfahren würden, wenn die Lebenden sich von den Toten beraten ließen. … Heil wird erst entstehen können, wenn man in der angedeuteten Weise wird auf den Rat der Toten hinhorchen wollen.In: Rudolf Steiner, Erdensterben und Weltenleben, (GA 181), 3. Aufl. Dornach 1991, S. 80 ff.

96 Siehe Dirk Kruse, Praktische Vertiefung spiritueller Beziehungen als Zeitforderung, Bochum 2021 (Selbstverlag), S. 25

97 Rudolf Steiner, Eurythmie als sichtbarer Gesang, (GA 278), Dornach, 5. Vortrag vom 23. 02.1924, S. 83 f.

98Rudolf Steiner, Die Mission einzelner Volksseelen, (GA 121), 5. Aufl. Dornach 1982, 17.06.1910, S. 189

99 Rudolf Steiner, Vom Leben des Menschen und der Erde, (GA 349), 2. Aufl. Dornach 1980, 03.03.1923, S. 65

100 https://www.re-lux.com/de/die-technik/forschung.html

101 https://www.strader.tech/

102 Siehe Anm. 18. Heute führt Klaus Herbig, z. B. in Dornach, Sozialkunstateliers dieser Art durch.

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